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Aktuelles

Unter der Augenbinde und mit weißem Stock geht eine junge Besucherin zwischen Turnbänken entlang, beaufsichtigt von einer Helferin
Bildinfo: Eine junge Besucherin absolviert den Hindernisparcours © BSVWNB/Eva Dürr

25 Jahre wienXtra-Ferienspiel im Louis Braille Haus

Die bei Kindern sehr beliebte wienXtra-Ferienspielwoche im Louis Braille Haus feierte Jubiläum!

Als ich vor nicht ganz zwei Jahren beim BSV WNB zu arbeiten begann, erfuhr ich nicht nur, dass wir Partnerorganisation des wienXtra-Ferienspiels sind, sondern ich wurde auch bald mit vielfältigen Aufgaben rund um die Organisation dieser Veranstaltung betraut. Nach meinem zweiten Ferienspiel wurde ich nun gebeten, für den Braille-Report etwas darüber zu schreiben. Tue ich natürlich gerne, denn schon nach kurzer Zeit ist auch mir das Ferienspiel ans Herz gewachsen.

Seit nunmehr 25 Jahren ist der BSV WNB Partner vom wienXtra-Ferienspiel. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Veränderungen, basierend auf den internen Evaluierungen, die wir nach der einwöchigen Veranstaltung durchführten. Heute bieten wir den Kindern ein interessantes und lehrreiches Sensibilisierungsprogramm zum Thema Blindheit.

„Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben, zu erleben, wie es ist, blind oder stark sehbehindert zu sein. Wir denken, das ist nicht nur in unserem, sondern auch im Interesse der Kinder und der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit. Darum möchten wir das Ferienspiel auf jeden Fall weiter bei uns im Haus haben“, meint unser Obmann Kurt Prall.

Er selbst hat 2008 das Ferienspiel unter seine Fittiche genommen.

Jedes Jahr in den Semesterferien füllt sich unser Erdgeschoss mit bis zu 600 Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren sowie ihren erwachsenen Begleitpersonen. Die BesucherInnenfrequenz hat sich heuer im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gesteigert. Eine Tatsache, die uns sehr freut!

Vielfältiges Sensibilisierungsprogramm

Aber wie läuft es nun ab, unser Ferienspiel? Im Rahmen von sechs Stationen erfahren Kinder am eigenen Körper, wie es ist, blind zu sein. An der Braille-Schreibmaschine hören sie, wie das Braille-Alphabet aufgebaut ist und können dann selbst versuchen, den eigenen Namen zu tippen.


Danach geht es mit verbundenen Augen weiter: An einer Station mit Zeichenbrettern ritzen die Kinder mit einem Griffel Zeichnungen in eine spezielle Folie ein. An den Tischen mit Brettspielen können sie verschiedene Spiele ausprobieren. Mensch ärgere dich nicht, Vier gewinnt, Mühle und viele andere Spiele werden plötzlich zur großen Herausforderung, wenn man sie mit verbundenen Augen spielen soll. Katharina, eine unserer jungen HelferInnen meint, dass die Kinder gerade bei dieser Station erfahren, dass für blinde Menschen die Dinge nicht so einfach sind und alles etwas länger dauert, weil sie sich wirklich lange hinsetzen und mit einem Spiel auseinandersetzen müssen. Bei den anderen Stationen können die Kinder eher „durchrutschen“, wie Katharina es formuliert.

Weiter geht es zu unserem Hindernisparcours, den wir im großen Louis Braille Saal aufgebaut haben. Jedes Kind bekommt einen der Körpergröße angepassten Weißen Stock und muss danach den Parcours über Langbänke, Autoreifen und gespannte Gummischnüre überwinden. Angeleitet werden die Kinder dabei von unseren Aushilfskräften. Ohne diese jungen Helferinnen und Helfer wäre unser Ferienspiel nicht denkbar.


Nix geht ohne HelferInnen

Bis zu zehn Jugendliche unterstützen uns jedes Jahr dabei, die Kinder in die Wahrnehmungswelt blinder Menschen einzuführen. Denise hilft uns heuer schon zum vierten Mal dabei. Was ihr so gut gefällt bei uns? Der „unscheue Umgang mit dem Thema Blindheit“, meint sie. Sie selbst hatte davor keinerlei Kontakt zu blinden oder sehbehinderten Menschen. Daher war auch dieses Thema für sie neu. Arabella wiederum ist heuer das erste Mal dabei. Sie war als Kind sehr beeindruckt, als eine blinde Frau in ihre Schule kam und den Kindern Fragen beantwortete und sie Verschiedenes selbst ausprobieren konnten. Also ähnlich wie bei uns beim Ferienspiel. Arabella hofft, dass sie nächstes Jahr wieder dabei sein kann.

Mein persönliches Highlight beim Ferienspiel ist der Sinnesgarten. Dabei erfahren die Kinder, wie ihr Geruchs-, Tast- und Geschmacksinn sowie das Gehör funktionieren, wenn der Sehsinn sozusagen ausgeschaltet ist.

Mit verbundenen Augen halten wir den Kindern Geruchsproben, zum Beispiel Kaffee oder Zimt, unter die Nase und sie müssen erraten, worum es sich handelt. Für den Tastsinn gibt es Plastikkärtchen, auf denen unterschiedliche erhabene Formen zu ertasten sind. Für den Geschmackssinn bekommen die Kinder klein geschnittene Stücke von Obst und Gemüse zum Probieren. Manchmal verirren sich sogar Gummibärchen zwischen unsere Geschmacksproben. Wenn das eine oder andere nicht richtig erkannt wird, helfen wir den Kindern natürlich. Wichtig ist uns, dass sie lehrreiche Erfahrungen bei uns machen und positive Eindrücke mit nach Hause nehmen.


Besonderer Ansturm ist zwei Mal täglich bei den Vorführungen der Assistenzhunde zu verzeichnen. Jeweils um 10.30 und um 14.30 Uhr kommt eine blinde Person mit ihrem Blindenführhund und erzählt Wissenswertes über die Ausbildung, Haltung und die Arbeit eines Assistenzhundes. Da wird der große Louis Braille Saal zum Auditorium Maximum und nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen sind ganz Ohr. Danach gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und den Hund zu streicheln.  

Die Mama vom Ferienspiel

Eine weitere gute Seele, um nicht zu sagen, die Mama unseres Ferienspiels, ist Edith List. Edith ist selbst sehbehindert und arbeitet zwei Mal pro Woche in unserem Hilfsmittelshop. Doch dafür hat sie in den Semesterferien keine Zeit, denn da ist das Ferienspiel dran! Edith ist es, die im Erdgeschoss stets nach dem Rechten sieht, die Ströme der Besucherinnen und Besucher in geordnete Bahnen lenkt, etwaige Wartezeiten für Hortgruppen so gering wie möglich hält und darauf achtet, dass an jeder Station die notwendigen Materialien vorhanden sind. Wenn man Edith schon beim Ferienspiel erlebt hat, würde man ihr kaum glauben, was sie selber sagt:

„Ich persönlich arbeite lieber im Hintergrund. Darum stehe ich bei der Hundevorführung nicht so gerne vorne und rede. Ich renne lieber auf und ab und schaue, dass alles glatt abläuft“.

Edith hat das Ferienspiel heuer zum sechsten Mal koordiniert. „Solange ich beim BSV WNB arbeite, werde ich das auch weiter machen.“, meint sie.

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