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Aktuelles

Eine Frau mit Blindenschleife sitzt an einem Tisch, sie hat Kopfhörer im Ohr, vor ihr auf dem Tisch ein angeschlossenes Smartphone.
Bildinfo: Podcasts am Smartphone erstellen und anhören © BSVWNB/Armin Plankensteiner

Aufgehorcht!

Aktuelle Hör-Tipps: Podcasts, von blinden Menschen konzipiert und produziert.

 

The art of podcast

Claudia ist eine echte Genießerin. Sie liebt es, gut zu essen und dabei immer wieder Neues auszuprobieren. Wichtig ist ihr, dass die Lebensmittel aus fairem Handel und biologischem Anbau stammen. Besonders gerne besucht sie Reform- und Bioläden sowie kleinere Spezialitätengeschäfte. Sie liebt ihre Heimatstadt Wien und ist immer auf der Suche nach interessanten, weniger bekannten Orten in der Stadt.

Andreas ist Hobbykoch aus Leidenschaft. Mit Claudia (siehe oben) teilt er sein Leben sowie seine Liebe zu gutem, qualitativ hochwertigem Essen. „Genuss ohne Reue“ ist einer seiner Grundsätze. Aber nicht nur das Essen an sich interessiert ihn; er befasst sich auch mit Herkunft, Geschichte und regionalen Unterschieden verschiedenster Speisen.

Wenn Marcel über seine Reisen erzählt, wird man unweigerlich von der Reiselust gepackt. Nah- und Fernreisen, zu zweit mit seiner Frau Raffaela oder in einer Gruppe, als Rucksack- oder Koffertourist, Hauptsache unterwegs.

Elisabeth ist vielfältig interessiert und probiert gerne Neues aus. Eines ihrer aktuellsten Projekte ist Didgeridoo spielen lernen. Schwimmen, Spazierengehen und sich mit vielen Menschen zu verschiedenen Themen austauschen sind ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen.

Was haben diese vier Menschen gemeinsam?

Alle vier sind blind und alle vier produzieren ihren eigenen Podcast.

Podcasts zu hören ist eine beliebte Form, schnell und bequem zu Informationen zu kommen.

Viele Menschen „konsumieren“ sie regelmäßig, die meisten davon haben mindestens einen abonniert.

Was ist nun aber ein Podcast?

Wikipedia meint dazu: „Ein Podcast ist eine Serie von meist abonnierbaren Mediendateien (Audio oder Video) über das Internet… Ein einzelner Podcast besteht aus einer Serie (Episoden) von Medienbeiträgen (beispielsweise Mitschnitte von Radiosendungen, Interviews, automatisch vorgelesene Zeitungsartikel, Musiksendungen usw.).“

Abonnieren kann man Podcasts über verschiedene Kanäle. Ich beziehe meine über die standardmäßig installierte Podcast App auf dem iPhone. Podcasts gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und das Themenspektrum ist vielfältig. Sport, Musik oder Literatur wird man genauso finden wie Natur, Essen oder Gesundheit.

Was die Podcasts von Claudia, Marcel, Andreas und Elisabeth so besonders macht ist, dass sie ihr spezielles Thema aus der Perspektive eines blinden Menschen beleuchten.

Die Erstellung von Podcasts

Um einen eigenen Podcast erstellen zu können, braucht es ein Werkzeug, eine Software, mit der man Audioaufnahmen machen, diese zu einer Sendung zusammenfügen und anschließend auf diversen Plattformen im Internet verbreiten kann.

Anchor ist eine kostenlose App, die das alles kann und noch dazu für blinde und sehbehinderte Menschen mittels VOICE OVER (der Sprachausgabe von Apple) ziemlich barrierefrei bedienbar ist.
Da ich damit selber noch keine Erfahrungen gemacht habe, verweise ich auf Claudias Anleitung; den Link füge ich unten an den Text an.

Wien – eine l(i)ebenswerte Stadt

Von Claudias Podcast sind bereits fast 30 Folgen online. Schon seit längerem sei sie eine begeisterte Podcast Hörerin, erzählt sie mir. Sie habe verschiedenste abonniert und manchmal sei es schwierig, aus der Fülle auszuwählen. Erst nach und nach entstand die Idee, selbst Produzentin zu werden. Und mit der App „Anchor“ ist das jetzt auch möglich.

„Meine Wien-Tipps“ heißt der Podcast und in der Beschreibung steht:

„Meine persönlichen Tipps rund um Wien - Restaurants, Veranstaltungen, Geschäfte und mehr - für BesucherInnen genauso wie für Wiener und Wienerinnen…“

Haben Sie gewusst, dass es in Wien ein Foltermuseum gibt? Oder haben Sie schon Madame Tussauds  Wachsfiguren im Prater besucht? Wissen Sie, was das Besondere an der Original Wiener Sachertorte ist oder wo man in Wien veganes Eis essen kann? Dies sind nur einige Beispiele für Claudias vielfältige Themen.

Neugierig und entdeckungsfreudig macht sie sich auf die Suche nach interessanten (weniger bekannten) Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Geschäften. Beim Zuhören spürt man ihre Begeisterung für Wien, für Geschichte, Kultur und vor allem Kulinarik. Und alles aus der Sicht einer Person mit Seheinschränkung.

Mehr als nur Kochen

Schon seit längerem betreibt Andreas einen Food-Blog mit dem Titel „Blinde Tomate - alles, was schmeckt“. Seit kurzem produziert er auch den dazu passenden Podcast.

„Für alle, die erstmal hören statt lesen möchten. Der Blinde Tomate Podcast informiert kurz und knackig wie ein frischer Salat über die verschiedensten Themen.“

So Andreas in seiner Kurzbeschreibung.

Das Themenspektrum erstreckt sich über die Welt der kulinarischen Genüsse. Es geht um Rezepte, Produkt- und Restaurantempfehlungen, Warenkunde, kulinarische Reiseberichte, Kakao und Schokolade und vieles mehr. Nur, weil man blind ist, heißt das noch lange nicht, dass man nicht gutes Essen selbst produzieren kann. Vom Wiener Schnitzel über Chili con Carne bis zum leckeren Haselnusskuchen. Andreas Rezeptsammlung ist schon recht umfangreich.

Und weil er ein Zuagraster aus dem Ruhrpot ist, fließen auch immer wieder traditionelle Gerichte aus seiner Heimat in seine Kocherei ein. Grünkohl mit Mettwurst klingt für mich sehr „exotisch“.
Warnung: Sowohl Podcast als auch Blog haben stark appetitanregende Wirkung. Bei unerwünschten Nebenwirkungen wie Magenknurren und leichtem Schwächegefühl kochen Sie eines von Andreas Rezepten nach oder kontaktieren Sie bitte umgehend das Restaurant Ihrer Wahl.

Wenn einer eine Reise tut…

Wie bereitet man sich als blinder Mensch auf eine Reise vor? Wie organisiert man das Einpacken oder eine Unterstützung am Flughafen? Und warum reisen, wenn man doch nichts sieht?
Solche Fragen beantwortet Marcel in seinem Podcast „Blind Reisen“.

„Diese Welt hält so viele schöne Dinge bereit und durch Hören, Schmecken, Fühlen und mit Abenteuerlust im Herzen kann man die Welt auch ohne Augenlicht entdecken und die spannenden Kulturen anderer Länder erleben…“, schreibt Marcel in der Kurzbeschreibung zu seinem Podcast.

Sehr spannend fand ich die Folge über Marcels Rückreise aus Südafrika, die sich durch Corona ziemlich abenteuerlich gestaltete. Ich freue mich schon auf die neuesten Folgen, denn da geht es um eine Brasilien-Reise.

„Das Leben funktioniert auch blind, ich zeige euch – wie.“

So lautet der kurze Beschreibungstext zu Elisabeths Podcast „Blind, aber wie“. Elisabeth ist eine unternehmungslustige Osttirolerin. Sie probiert gerne Neues aus.

Durch eine Seheinschränkung ist man gezwungen, Dinge oft anders, vielleicht unkonventionell zu machen. Davon handelt dieser Podcast.

Blind Krallen schneiden beim Hund oder Kochen ohne zu sehen sind nur zwei Beispiele.

Viele sehende Menschen in ihrem Umkreis, so erzählt mir Elisabeth, haben gefragt: „Wie macht man das, ohne zu sehen? Kann man das überhaupt?“ Daraus sei dann die Idee für diesen Podcast entstanden. Übrigens: Wer gerne Maultrommel spielen lernen möchte, sollte sich die entsprechende Folge anhören. Sehr empfehlenswert!

P.S. Alle vier ProduzentInnen arbeiten am iPhone oder PC. Ich habe bisher noch keine Berichte darüber gehört, ob Anchor auch auf Android Handys barrierefrei funktioniert. Und hier die Links zu den Podcasts und zu Claudias Anleitung:

Podcasts

Meine Wien-Tipps
Blinde Tomate: Alles, was schmeckt
Blind Reisen
Blind, aber wie?

Anleitung

 

„Solange es geht, mache ich Yoga.“

In einem Turnsaal, einige Menschen auf Matten in einer Yoga-Pose.
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