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Aktuelles

Sechs Teilnehmer:innen der VJA mit zwei Angestellten und drei Teilnehmern des bayerischen Blindenverbandes vor dem bayerischen Blindenverband.
Bildinfo: Vor dem bayerischen Blindenverband © BSVWNB/VJA

Die VJA auf Städtetrip in München!

Die Verrückte Jugend Aktion auf großer Ferienfahrt.

Ein Erlebnisbericht

Montag, 25. Juli, 9 Uhr am Wiener Hauptbahnhof: Die Verrückte Jugend Aktion VJA startet los, oder auch nicht, weil eine Person offenbar verschlafen hat. 15 Minuten später haben es dann alle zu unserem Treffpunkt geschafft und noch ausreichend Zeit, um eine Jause und Getränke einzukaufen. Die ÖBB enttäuschen uns nicht und wir fahren pünktlich los. Ich würde sagen, es kann los gehen mit der Ferienfahrt 2022 Edition!

Wir haben uns viel zu erzählen und die Vorfreude ist groß. Die UNO Karten haben wir auch schon ausgepackt und die Spielerunde sagt immer dazu, welche Karte gerade ausgespielt wurde.

Plötzlich steht ein Mann neben uns: „Könntet ihr bitte etwas ruhiger sein, ich muss arbeiten.“ „Naja, wir werden uns bemühen“, antworten wir und schmunzeln ein wenig.

Nach vier Stunden Zugfahrt erreichen wir München, wo wir bereits unser erstes Gruppenfoto schießen.


Eine kurze U-Bahn-Fahrt später kommen wir bereits bei unserem Ferienapartment an. Jetzt müssen wir nur noch den richtigen Fahrradständer suchen und den Schlüsselspind finden. Zum Glück sind wir geübte Escape the room Detektive und entdecken, dass es offenbar zwei Häuser mit der gleichen Hausnummer gibt. Kurz darauf entspannen wir schon in dem Apartment, denn die Zimmerwahl war schnell beschlossene Sache.

Wir beschließen für heute einen gemütlichen Abend mit gemeinsamem Kochen zu verbringen. Eine kleine Gruppe geht mit Karoline und Janis einkaufen, während der Rest sich mit der Unterkunft vertraut macht. Im Vorfeld wurde bereits gemeinsam entschieden einen Pasta-Abend zu machen. Zurück in der Herberge beteiligen sich alle beim Kochen. Es gibt Spaghetti Carbonara und für die Vegetarier:innen eine Tomatensauce mit Gemüse. Auch ein Salat darf nicht fehlen. Ein jugendlicher Teilnehmer kommentiert: „Das Essen schmeckt ja wie im Luxus Hotel“. Nach dem Essen wird aufgeräumt und ein Spieleabend findet statt, bei welchem die Jugendlichen sehr viel Spaß haben und erst spät ins Bett kommen.

Am nächsten Morgen wird ausgiebig gefrühstückt, um danach das Zentrum zu besuchen. Bei einer Hop on – Hop off Tour mit einem Bus machen wir mittels Audioguide mit der Umgebung Bekanntschaft. Nach der Tour durchqueren wir noch selbstständig das Stadtzentrum, wo wir an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbei und durch die Einkaufsstraße spazieren. Nach einer zögerlichen Abstimmung gibt es Mittagessen beim Imbissstand. Am Nachmittag kehren wir wieder zu Hause ein und machen eine kurze Pause, bevor wir Bowlen gehen. Bowling ist eine der Lieblingsaktivitäten dieser Gruppe, wir haben einen gelungenen Abend und eine glückliche Gewinnerin.

Mittwoch Früh schmeißen wir alle Pläne aus dem Fenster und lassen uns mitreißen, im Olympia Einkaufszentrum einen Shoppingtag einzulegen. „Oh das Kleid steht dir gut“; „Das Kleid ist zu günstig für dich, du brauchst etwas Teureres.“

Die männlichen Jugendlichen haben besonders viel Spaß dabei, in einem Modegeschäft für Frauen Kleidung anzusehen.

Kurzfristig teilen wir uns in Kleingruppen, wobei die männlichen Teilnehmenden ins Depot gehen und die weiblichen in ein Kleidungsgeschäft. Die männlichen Jugendlichen wundern sich sehr über die Einrichtungsgegenstände, mit denen sie wenig anfangen können. „Ist das Aladins Wunderlampe“ amüsieren sie sich.

Nach ungefähr einer Stunde finden wir uns wieder beim Treffpunkt ein und Karolines Kleingruppe war ein paar Minuten früher dran. Als Janis und seine Gruppe kommt, machen wir ihnen spaßhalber Vorwürfe: „Wo wart ihr so lange? Wir warten schon ewig auf euch!“

Am Abend beschließen wir unseren Pasta-Überschuss zu verbrauchen und es gibt Gemüsepasta mit Schafkäse. Es gibt trotzdem Lob, auch wenn es dieses Mal kein Luxushotel-Niveau hat.

Donnerstag wird ein ereignisreicher Tag, an dem wir vormittags den englischen Garten besuchen und uns zwei Tretboote ausborgen.  


Am Nachmittag begeben wir uns zum bayerischen Blindenverband, wo wir einige Kolleg:innen kennen lernen dürfen und auch Showdown mit ihnen spielen.

Am Abend besuchen wir gemeinsam mit dem bayerischen Blindenverband einen Biergarten. Die Jugendlichen essen Kässpatzen, Zanderfilet, Münchner Schnitzel und Knödel mit Pfifferlingen. Und so schnell kann die Zeit verfliegen und wir setzen uns ein letztes Mal an den Küchentisch und hoffen, dass die wackeligen Stühle nicht auseinanderfallen. Gemeinsam besprechen wir die schönen und die nicht so schönen Momente und die Teilnehmer:innen meinen:

„Schade, dass es schon vorbei ist, es war sehr cool!“
„Danke, dass ihr uns die Möglichkeit gegeben habt, uns auf diese Reise mitzunehmen“
„Können wir nächstes Jahr zwei Tage länger fahren?“

Der Abreisetag verläuft sehr unspektakulär und zum Glück läuft alles wie am Schnürchen. Außer, dass eine Person fast den Koffer in der U-Bahn stehen lässt, was den Rest gleichermaßen erschreckt und amüsiert. Die Müdigkeit ist uns allen ins Gesicht geschrieben und ein Teil plagt das Heimweh, während andere gerne noch eine weitere Woche Ferienfahrt gemacht hätten.

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