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Die vier jungen Sportlerinnen lachend in Ski-Kleidung vor einer schneebedeckten, bewaldeten Anhöhe.
Bildinfo: Von links nach rechts: Barbara, Guide Klara, Veronika und Guide Elisabeth. Vier Medaillen gehen an die Schwestern Vroni und Babsi und deren Guides. © Marcus Hartmann

Eine glanzvolle Saison

Bei den Paraski Weltmeisterschaften am Stockerl, bei der Eröffnung des Wiener Opernballs mit dabei, die Geschwister Aigner brillieren auf der Rennstrecke wie am Parkett.

Acht von elf!


Veronika, Barbara und Johannes Aigner, alle drei fahren in der Klasse sehbehindert, erringen bei der diesjährigen Paraski WM in Espot in Spanien acht Medaillen. Das österreichische Team macht insgesamt elf Medaillen. Die Geschwister schließen mit ihren herausragenden Leistungen an die großen Erfolge des letzten Jahres bei den Paralympics an.

Veronika Aigner bringt zwei Goldmedaillen nachhause und ist überglücklich, dass sie zusammen mit ihrer Schwester Elisabeth als Guide so erfolgreich war. Sie könne gar nicht in Worte fassen, wie glücklich sie sei, sagt die junge Niederösterreicherin. Zur Freude über die eigene Leistung kommt noch hinzu, dass sie bei der WM mit ihrer jüngeren Schwester Barbara gemeinsam am Stockerl steht. Babsi und ihr Guide Klara erringen zwei Medaillen, einmal Silber und einmal Bronze und übertreffen damit ihre eigenen Erwartungen. Barbaras Zwillingsbruder Johannes und sein Guide Matteo toppen das Ganze noch, die zwei Athleten bekommen vier Medaillen, zwei Mal Gold und zwei Mal Silber.

Die beiden sind ein eingespieltes Team. Das ist ungemein wichtig.

Denn bei jedem Rennen müssen beide vom Start bis ins Ziel alles geben und alles richtig machen, damit diese Topleistungen erzielt werden können. Wie sehr es von beiden abhängt, zeigt sich, als Johannes Aigner und sein Guide Matteo Fleischmann bei der WM beim Slalom antreten. Guide Matteo hat Rückenprobleme, kann sich deshalb nicht wie gewohnt bewegen, macht einen Fehler und die beiden scheiden aus. Mitgehangen, mitgefangen. Johannes Aigner nimmt es gelassen. Seinen Guide könne man nicht einfach austauschen. Man sei ein erprobtes Team und es zähle ja nicht nur Können, Training und Kondition, sondern auch, dass man sich abseits der Piste gut verstehe.


Ein Rädchen greift ins andere. Dem ÖSV Paraski Team steht in Espot, wie bei allen anderen sportlichen Großereignissen, ein ganzes Team zur Seite, das die Athlet:innen betreut und unterstützt. Dazu zählen nicht nur die Trainer:innen, sondern auch ein Arzt, mehrere Physiotherapeut:innen sowie die Serviceleute. Die tägliche Physiotherapie trägt dazu bei, dass sich die Spitzensportler:innen regenerieren können, dass die Muskeln gelockert und am nächsten Tag wieder Höchstleistungen erbracht werden können. Die Serviceleute sorgen dafür, dass die Skier möglichst optimal an die Verhältnisse angepasst sind, denn es geht immer wieder um Bruchteile von Sekunden, die über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Die Eltern der erfolgreichen Geschwister Aigner verfolgen die Paraski WM in Espot am Fernsehgerät zuhause in Niederösterreich. Sie wissen, dass alle drei Teams bestens vorbereitet sind und ihre guten Leistungen abrufen können. Aber passieren könne immer etwas, so Petra Aigner, die Mutter der Sportler:innen. „Du kannst noch so gut sein, rausfallen kannst du immer. Wichtig ist für mich, dass ihnen nix passiert. Wenn sie ausfallen, fallen sie aus, darf natürlich sein, aber sie sollten sich nur nicht wehtun, nur nicht verletzen.“ Die Eltern sind am Flughafen, als das ÖSV Paraski Team in Schwechat ankommt, begrüßen ihre Kinder, gratulieren und verabschieden sich gleich wieder, denn die erfolgreichen Athlet:innen müssen zu Presseterminen. Zuhause ist die WM kein großes Thema mehr, denn es könne sich schließlich nicht alles nur ums Skifahren drehen. „Wenn einer in die Arbeit geht, dann redet er daheim auch nicht nur von der Arbeit, weil das auf Dauer nicht gut gehen kann. Es braucht diesen Freiraum, diesen Abstand, sonst funktioniert es nicht.“


Wenn man Petra Aigner fragt, wie das Erfolgsrezept ihrer Kinder lautet, wie es möglich ist, dass alle sehr gute Leistungen erbringen, meint sie nur, dies sei leicht erklärt.

„Alle haben zeitig damit angefangen, so mit drei oder vier Jahren und nicht erst im Alter von zehn Jahren. Und alle sind in eine Schwerpunktschule gegangen.“

Das sei keinesfalls selbstverständlich, wenn man eine Sehbehinderung habe, wie dies bei Veronika, Barbara und Johannes der Fall sei. Die Geschwister Aigner haben nicht nur früh mit dem Skifahren begonnen, sie haben auch früh gelernt, auf ein Ziel hinzuarbeiten. Sie müssen trainieren, um die Aufnahmsprüfung für die Skimittelschule in Lilienfeld zu schaffen. Als Schüler:innen stehen sie monatelang drei, vier Mal in der Woche auf Skiern, machen regelmäßig Kraft- und Konditionstraining sowie Übungen, die die Koordination verbessern. Nur so entwickle sich Können, nur so baue sich Leistung langsam auf, meint Petra Aigner. „Wenn du erst mit zehn, zwölf Jahren anfängst, kannst du den Rennsport vergessen. Dann kannst du gut Skifahren, aber für die Spitze reicht das niemals. Das kannst du nie mehr aufholen. Das gilt für jeden Spitzensport.“


Petra Aigner und ihr Mann unterstützen seit jeher ihre Kinder bei den Dingen, die diese gerne machen. Die jüngeren sehen die älteren Geschwister Skifahren und wollen es ihnen gleichtun. So ist es auch mit der Schule. Elisabeth besucht die Skimittelschule in Lilienfeld, Veronika will ebenfalls dorthin. Dann kommen noch die Zwillinge Barbara und Johannes. Auch deren spätere Guides Klara Sykora und Matteo Fleischmann sind Absolvent:innen der Skimittelschule. Alle hätten früh begonnen zu trainieren und Rennen zu fahren. Es sei für sie als Eltern nicht immer lustig gewesen, die Kinder zu den Skirennen, an denen sie teilnehmen mussten, zu bringen. „Das heißt, dass du am Wochenende um fünf Uhr in der Früh aufstehst und um halb sechs im Auto sitzt, damit du rechtzeitig dort bist. Hättest du es nicht gemacht, wäre es nicht so gekommen. Du musst schon viel Zeit investieren. Du kannst als Kind noch so gut und talentiert sein, du wirst nie die Chance kriegen, wenn die Eltern das nicht mit dir machen oder für dich machen.“ Es sei aber immer offen, wie die Sache ausgehe, es gebe keine Erfolgsgarantien.

Die Geschwister, Elisabeth ist 22 Jahre alt, Veronika 20 und die Zwillinge Barbara und Johannes sind 17, verbringen beim Training und in der langen Rennsaison viel Zeit miteinander. Die Schwestern Veronika und Barbara sind am Start Konkurrentinnen, im Ziel freuen sie sich über die eigenen Erfolge und über jene der Geschwister. Aber auch über die Erfolge der anderen Teilnehmer:innen. Auf der Piste trete man klarerweise immer gegeneinander an, aber abseits der Rennstrecke sei es schön, mit den anderen zusammenzusitzen und Leute aus anderen Ländern kennenzulernen, finden die Geschwister Aigner. Die diesjährige Rennsaison ist mit der WM noch lange nicht vorbei. Es folgen Weltcup und Europacup Rennen sowie die Staatsmeisterschaften Anfang April. Nur im Februar gibt es eine kurze Pause. Diese haben Elisabeth und ihr Bruder Johannes dazu genützt, den Opernball zu eröffnen.


„Die Lisi hat sich schon immer gewünscht, bei der Eröffnung des Opernballs dabei zu sein“, erzählt Petra Aigner. Aber erst heuer kann sich die begeisterte Tänzerin diesen langgehegten Wunsch erfüllen, denn bislang hat es der Rennsport oder die Pandemie verhindert. Heuer aber passt alles, der Opernball findet statt und der Rennkalender bietet zur richtigen Zeit eine kurze Pause. Wer beim Opernball debütieren will, muss perfekt Linkswalzer tanzen können und sich bewerben, am besten gleich als Paar. Elisabeth fehlt nur noch ein geeigneter Partner, der die geforderten Kriterien erfüllt. Ein Glück, dass ihr Bruder im letzten Frühjahr das Tanzen für sich entdeckt hat. Johannes ist sofort dabei, wenn es darum geht, sich für die Eröffnung des Opernballs zu bewerben. Die beiden besuchen im Sommer noch die Tanzschule, um ihr Können zu perfektionieren und erhalten die Zusage, den diesjährigen Opernball mit 143 anderen Paaren zu eröffnen. Dafür sind sechs Proben angesetzt. Fünf Tage wird intensiv geübt und am Vortag des Opernballs findet noch die Generalprobe statt.

„Ich glaube, die Lisi und der Hansi können diese Choreografie in 50 Jahren auch noch“, erzählt Petra Aigner lachend.

Die beiden hätten sich leichtgetan, die Choreografie einzustudieren. Denn sie seien es gewohnt, sich Bewegungsabläufe schnell einzuprägen. Sie müssen sich beim Skifahren jeden Lauf sofort merken und umsetzen können. „Sie haben gemeint, drei Stunden hätten auch gereicht.“  (Lacht) Den Geschwistern macht es Spaß, bei der Eröffnung des Opernballs dabei zu sein. Sie genießen die Ballnacht, das schöne Ambiente, die Musik und das Tanzen. Es ist ein unvergessliches, ein einmaliges Erlebnis, denn an der Eröffnung des Opernballs kann man nur einmal in seinem Leben teilnehmen. Der geliehene Frack wird zurückgegeben, die Erinnerung bleibt. Elisabeth hat sich einen großen Wunsch erfüllt und nimmt ihr Krönchen mit nachhause. Der diesjährige Opernball ist aber nur einer von vielen Höhepunkten in einer glanzvollen Saison der Geschwister Aigner.

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