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Drei Frauen stehen lachend mit eingehakten Armen vor der Fensterfront der Louis Braille Stuben, im Hintergrund Vorhänge und das BSVWNB Logo
Bildinfo: Margarete Waba, Themenabend-Koordinatorin Marion Putzer-Schimack und Susanne Buchner-Sabathy kurz vor Veranstaltungsbeginn © BSVWNB/Martin Tree

Themenabend: Barrierefreie Haushaltsgeräte

Eine Informationsveranstaltung zur Problematik nicht barrierefrei bedienbarer Haushaltsgeräte.

Auf großes Interesse stieß die Themenauswahl am Beginn des neuen Jahres. Denn Haushaltsgeräte spielen im Leben aller Menschen eine wesentliche Rolle. Doch haben die rasch fortschreitenden technologischen Entwicklungen in den letzten Jahren die Handhabung und Nutzung moderner Haushaltsgeräte massiv verändert. Die Zugänglichkeit zu aktuell auf dem Markt befindlichen Produkten ist für viele Menschen, vor allem aber für blinde und sehbehinderte KonsumentInnen, nicht mehr oder nur mehr teilweise gegeben. Die Kaufoptionen reduzieren sich auf ein Minimum.

Kriterien wie Energieverbrauch oder der Preis müssen oftmals außer Acht gelassen werden. Man muss nehmen, was übrigbleibt. Und dies erfordert oftmals auch noch nachträglich zusätzliche Anpassungen, die mit Zeit und oft auch Kostenaufwand vorgenommen werden müssen. Es gibt daher viele neue Herausforderungen und nicht selten unüberwindbare Hürden.

Was bedeutet das im Alltag?

Moderne Haushaltsgeräte werden häufig über Touch Screen und Sensortasten gesteuert, nicht mehr über haptische, gut fühlbare Bedienelemente. Es gibt eine Fülle von Einstellungsmöglichkeiten und die Menüführung ist häufig komplex und unübersichtlich. Wenn überhaupt vorhanden, haben Drehregler und Tasten oft keine fühlbaren Markierungen, keinen Druckpunkt und keine akustische Rückmeldung, um die Einstellungen zu überprüfen. Und nicht zuletzt sind auch Gebrauchsanleitungen nicht für alle zugänglich und häufig schlecht verständlich.

Was wünschen Sie sich von den Haushaltsgeräten Ihrer Träume?

Das war die Fragestellung im ersten Teil der Veranstaltung. Margarete Waba und Susanne Buchner-Sabathy waren dazu als Vertreterinnen der internationalen Arbeitsgruppe Haushalt DACH eingeladen. Ein vorgetragener Artikel aus der BSVÖ-Verbandszeitschrift „der Durchblick“, „Aus dem Leben gegriffen, ich bekomme eine neue Küche“, war dazu ein guter Einstieg. Eine Einkaufssituation wird darin simuliert und sehr anschaulich auf die Herausforderungen beim Kauf moderner Haushaltsgeräte eingegangen.

Sehr rasch stellte sich in der anschließenden Diskussion heraus, dass die aktuelle Situation für viele unbefriedigend ist und es wurden viele Forderungen gestellt:

  • Bedienungshilfen mittels Sprachführung
  • fühlbare Bedienelemente
  • akustische Rückmeldungen oder haptische Kennzeichnung
  • ein Portal für nutzbare Geräte
  • gesetzliche Verpflichtung der Hersteller für barrierefreie Haushaltsgeräte
  • Verpflichtung zur Kennzeichnung solcher Geräte
  • Miteinbeziehung von Betroffenen in Herstellungsprozesse und Produkttestung

Eher kritisch wurde die Nutzung mittels Apps oder Home Assistenzsystemen gesehen. Abgelehnt wurden Sonderlösungen für behinderte Menschen. Ein Design für alle wurde eingefordert.

Ein im ORF ausgestrahlter Beitrag zum Thema war an diesem Abend eine Abrundung der Diskussion und zugleich der Übergang zur Vorstellung der internationalen Arbeitsgruppe.

Die internationale Arbeitsgruppe Haushalt DACH wurde vor einigen Monaten gegründet und besteht aus VertreterInnen mit und ohne Sehbehinderung von Blinden- und Sehbehindertenorganisationen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Susanne Buchner-Sabathy und Margarete Waba wurden vom Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich BSVÖ in diese Arbeitsgruppe entsandt. Sie verfolgt das Ziel, Haushaltsgeräte für alle zugänglich zu machen.

Es gibt drei Ebenen der Arbeit:

  • Vernetzung mit Verbänden, Organisationen und allen Gruppierungen, die vom Thema betroffen sind
  • Sensibilisierung für das Thema und Verbreitung in der Öffentlichkeit
  • Herantragen an Politik und Wirtschaft, um langfristig eine Bedienbarkeit von Haushaltsgeräten zu ermöglichen

Abschließend bedankten sich Margarete Waba und Susanne Buchner-Sabathy für die zahlreichen Diskussionsbeiträge und sagten zu, diese wertvollen Anregungen in die Arbeitsgruppe hinein zu tragen.

 

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