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Ein Mann mit buntem T-Shirt und grauem Sakko sitzt im Studio, den weißen Stock in der Hand.
Bildinfo: Mike Baldinger im Willkommen Österreich-Studio © ORF/Hans Leitner

Willkommen Österreich mit Mike Baldinger

Der Gewinner des Wettbewerbs „Blinde Menschen malen Stermann und Grissemann“.

Mike Baldinger im Interview

Die ORF Late Night Show Willkommen Österreich mit Stermann und Grissemann startete Mitte Februar eine ungewöhnliche Aktion: Ein älteres Bild in der Studio-Deko sollte ausgetauscht werden, die beiden Moderatoren Dirk Stermann und Christoph Grissemann waren der Meinung, es sei Zeit für Veränderung. Zu diesem Zweck riefen die beiden mit Unterstützung durch den Blinden- und Sehbehindertenverband den Wettbewerb „Blinde Menschen malen Stermann und Grissemann“ ins Leben. Vergleichbar mit Sportveranstaltungen, bei denen sich Menschen mit (Seh-)Behinderungen in verschiedenen Disziplinen messen, wurde somit ein ganz neuer, künstlerischer Wettbewerb für blinde und sehbehinderte Menschen gestartet – aufbauend auf der humorvollen Audiodeskription der beiden Moderatoren in der Sendung vom 14. Februar mit Johannes Karner, Kommentator für Audiodeskription beim ORF und bei Audio2.

Mike Baldinger ist dem Aufruf gefolgt und wurde als Sieger des Wettbewerbs in die Sendung eingeladen. Wir haben ihn über die Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg kontaktiert und mit ihm ein Interview geführt.

Herr Baldinger, wir gratulieren herzlich zu Ihrem Gewinn beim Wettbewerb „Blinde Menschen malen Stermann und Grissemann“! Wie haben Sie davon erfahren und wieso haben Sie teilgenommen?

Eine Betreuerin hat davon erzählt und weil ich gsagt hab, dass ich neugierig bin und dass ich es einfach versuchen will, hab ich dann teilgenommen.

Wie ist es Ihnen bei der Show gegangen? Waren Sie nervös, wie Sie bei Stermann und Grissemann waren?

Ja, schon. Aber die sind voll lustig und die sind auch extrem locker.

Wie haben andere auf Ihren Fernsehauftritt reagiert und wer hat sich die Sendung angeschaut?

Die ganze Familie, Freunde und Bekannte von meinen Eltern, meine Oma, alle haben zugschaut. Alle waren sehr begeistert. Sie haben gsagt, dass das voll super ist und dass sie extrem stolz auf mich sind.

Seit einiger Zeit moderieren Sie selbst. Haben Sie von den beiden erfahrenen Moderatoren für Ihre nächsten Veranstaltungen etwas mitgenommen?

Was hab ich glernt? Dass man eine gewisse Portion Humor braucht für den Job, das hab ich glernt.

Wie bereiten Sie sich auf die Moderation vor und wann haben Sie es zuletzt gemacht?

Das war bei der Eröffnung von einem Wohnhaus der Lebenshilfe in Bruck-Kapfenberg. Da hab ich moderiert und ein bissl durchs Programm geführt. Na ja, wie bereite ich mich darauf vor? Da krieg ich die Fragen zugeschickt und die les ich mir ein paar Mal durch. Dann geh ich sie auch noch mit meiner Betreuerin durch, hier im TaB-Kompetenzzentrum der Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg, wo ich arbeite. Dann merke ich mir alles und dann klappen die Moderationen auch ganz guat. Ich mach das voll gern. Da lern ich andere Leut kennen und die Atmosphäre mag ich auch sehr gern.

Sie sind von Geburt an blind und Sie haben sich auch einige Zeit als Selbstvertreter engagiert. In der Lebenshilfe und in anderen Einrichtungen können Menschen mit Behinderung eine Selbstvertretung wählen. Selbstvertreter:innen setzen sich dafür ein, dass alle möglichst selbstbestimmt leben können.

Ich will dasein für meine Kolleginnen und Kollegen, wenn sie Unterstützung brauchen. Das ist mir wichtig. Wir waren einmal in Matrei. Da waren Selbstvertreter aus ganz Österreich, aus der Schweiz und auch aus Deutschland dabei. Wir haben verschiedene Workshops besucht. Das hat mir extrem gut gefallen. Ich war schon sehr gerne bei der Selbstvertretung. Ich habs dann aber abgegeben, weil es mir zu stressig war, aber ich mag die Zeit net missen.


Sie setzen sich aber nach wie vor dafür ein, dass Menschen mit Behinderung möglichst viel machen und dabei sein können. Sie arbeiten bei den Event-Checker:innen mit, das ist ein Projekt der Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg. Was genau machen die Event-Checker:innen?

Wir gehen zu einer Veranstaltung und dann schauen wir, ob die Veranstaltung barrierefrei ist. Dass es eben für Rollstuhlfahrer Rampen gibt, dass die Türen breit genug sind und dass noch andere Punkte erfüllt sind. Da haben wir eine ganze Checkliste und die arbeiten wir ab. Dann geben wir der Veranstalter:in eine Rückmeldung, ob die Veranstaltung barrierefrei war oder nicht. Wir waren erst bei zwei Veranstaltungen, wir haben erst damit angefangen.

Sie arbeiten auch bei der Zeitschrift der Lebenshilfe mit. Woran arbeiten Sie gerade?

Ich schreib grad einen Kurzkrimi. Dabei geht’s um einen Doppelmord. Es geht um zwei Reiterinnen, die beiden sind beste Freundinnen. Die Zeitung von der Lebenshilfe kommt einmal im Jahr heraus.

Sie sind ein Krimifan?

Ja, ich hab gern Krimis. Tatort ist mein Lieblingskrimi. Und meine Lieblingskommissare sind Moritz Eisner und Bibi Fellner.

Und Autos und Motorsportveranstaltungen mögen Sie auch gern.

Ich war sogar schon am Red Bull Ring und hab mir dort ein Autorennen angschaut. Und einmal war ich dort bei einem Motorradrennen. Wenn ich am Red Bull Ring bin, da gfallt mir der Sound von den Autos voll guat. Und halt die ganze Atmosphäre. Früher bin ich mit meinem Papa auch zu Automessen gefahren und zu Oldtimertreffen. Und ich war auch schon zweimal bei einer Benefizausfahrt von einem Oldtimer Club dabei.

Sie sind sehr kreativ, schreiben Geschichten, haben schon einmal bei einem Literaturwettbewerb mitgemacht und schließlich diesen Malwettbewerb gewonnen. Sie haben für Ihr Bild Schwarz und Blau verwendet. Wieso haben Sie sich für diese Farben entschieden?

Weil der Stermann einen schwarzen Humor hat und weil der Grissemann einen normalen Humor hat, deswegen hab ich mich für die zwei Farben entschieden. Ich hab selber auch manchesmal einen schwarzen Humor.

Vielen Dank für das Gespräch.

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