Das Editorial
Editorial Braille Report 2/2023
Liebe Leser:innen!
Eine blinde Kollegin aus der Braille Report Redaktion meinte unlängst: „Ich finde es toll, dass wir so knapp hintereinander so unterschiedliche Menschen im Interview hatten. Das zeigt mal wieder: Nicht die Blindheit definiert den Menschen, sondern das, was er tut, fühlt, in Bewegung setzt und wie er/sie sich entwickelt.“
Dem wäre eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, doch gerne führe ich Sie in diesem Editorial schnell durch die Themen der aktuellen Ausgabe. Wir beginnen mit Portraits über zwei junge Menschen: Sowohl Kerstin Wrba als auch Maximilian Baier verfolgen ihre privaten Interessen, definieren sich (auch) über ihren Bildungsweg und leben ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen. Denn „Nicht die Blindheit definiert den Menschen“…
Mit Michael Gschliesser und Claudia Rendla stellen wir im Anschluss die Arbeit eines Sozialberaters des BSVWNB sowie eine für den Fonds Soziales Wien tätige blinde Sozialarbeiterin vor. Danach wird es künstlerisch: Im Interview erzählt Robert Seethaler über sein neuestes Buch, bevor Mike Baldinger über seinen ORF-Auftritt bei Willkommen Österreich plaudert, als Gewinner des Wettbewerbs „Blinde Menschen malen Stermann und Grissemann“.
Der beinahe obligatorische Sport-Beitrag beschäftigt sich diesmal mit dem Schachsport, anlässlich des internationalen Inklusions-Schachopens im Louis Braille Haus. Stichwort Louis Braille Haus: Unser Vereinszentrum in 1140 Wien besteht nunmehr seit 30 Jahren. Und genauso lange gibt es bei uns das beliebte Massage-Fachinstitut. Florian Moser ist hier seit 20 Jahren als Masseur tätig und lässt im Interview die Meilensteine der letzten Jahrzehnte Revue passieren.
Ganz neu wiederum ist das psychosoziale Angebot, das im 4. Stock unseres Vereinsgebäudes Raum gefunden hat. Raum, um „sich in einer wertschätzenden Atmosphäre selbst besser kennen und verstehen lernen“ zu können, wie es im Doppelinterview mit Marion Putzer-Schimack und Katharina Deitmayer formuliert wird. Und auch hier geht es im Endeffekt wieder darum, was der (blinde) Mensch … „tut, fühlt, in Bewegung setzt und wie er/sie sich entwickelt.“
Ihr
Mag. Martin Tree