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Entzündungen der Tränenorgane

Kapitel 8: Entzündungen der Tränenorgane (Dakryoadenitis - Dakryocystitis)

(..) Eine akute Entzündung der Tränendrüse, die Dakryoadenitis, ist relativ selten, aber sehr schmerzhaft. Häufig durch Bakterien bedingt, tritt sie jedoch auch oft im Zusammenhang mit Viruserkrankungen wie Grippe, Masern oder Mumps auf. Heilt die Entzündung der Drüse nicht vollständig aus oder bestehen andere Grundkrankheiten, die zur Entzündung der Tränendrüse geführt haben, kann eine Dakryoadenitis auch chronisch werden.

Die Entzündung des zwischen innerem Augenwinkel und Nasenwurzel befindlichen Tränensacks wird als Dakryocystitis bezeichnet und ist die häufigste Entzündung der Tränenorgane. Sie entsteht bei einer Abflussstörung im Bereich der abführenden Tränenwege und ist meist einseitig. (..)

Die entzündlich geschwollene Tränendrüse verursacht eine typisch geformte, wie ein „Paragrafenzeichen“ geschwungene, druckempfindliche Schwellung des seitlichen Oberlides. Besteht eine Schwellung ohne Schmerzen über längere Zeit, ist auch an eine Tumorerkrankung der Tränendrüse als Ursache zu denken.

Bei der eitrigen Tränensackentzündung entsteht bei Erwachsenen eine hochentzündliche, schmerzhafte Schwellung im Winkel zwischen Nase und Unterlid, die mit Fieber und Lymphknotenschwellung einhergehen kann. Die Schmerzen können bis in die Stirne oder in das Kiefer ausstrahlen. (..)

Schwellungen im Bereich der Tränenorgane werden bei guter Beleuchtung inspiziert und dann vorsichtig abgetastet. Tränenpünktchen und Lider werden unter Vergrößerung an der Spaltlampe begutachtet. Bei Vorliegen einer eitrigen Entzündung der Tränenwege kann nach leichtem Druck auf den Tränensack oft entsprechender Ausfluss aus den Tränenpünktchen beobachtet werden. Ist eine akute Tränenwegsentzündung abgeklungen und bestehen weiter Beschwerden wie Tränenträufeln oder kehren die Entzündungen öfters wieder, kann die Durchgängigkeit der Tränenwege und der Ort einer Verengung durch eine Spülung und Sondierung untersucht werden. (..)

Die Behandlung einer akuten Dakryocystitis im Erwachsenenalter erfolgt durch antibiotische Augentropfen und Tabletten. Wenn sich Eiter in einer spürbaren Abszesshöhle ansammelt, sollte dieser nach oberflächlicher Betäubung über einen kleinen Schnitt durch die Haut abgelassen werden, um eine schnellere Ausheilung zu ermöglichen. Nach Abklingen der akuten Beschwerden ist oft eine Operation notwendig, um ein erneutes Auftreten dieser gefährlichen Infektion zu vermeiden. Dabei wird in Narkose ein neuer, kürzerer Abflussweg zwischen Tränensack und Nasenhöhle geschaffen. Auch eine Operation des Tränennasengangs mit Einsetzen eines kleinen Schlauches kann eventuell durchgeführt werden, um den Gang wieder zu öffnen. Die akute Entzündung der Tränendrüse wird mit warmen Umschlägen und antibiotischen Salben behandelt und heilt in der Regel nach acht bis zehn Tagen spontan ab.