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Hornhautentzündung

Kapitel 4: Hornhautentzündung (Keratitis)

Eine Entzündung der Hornhaut ist sehr vielfältig. Oberflächliche Entzündungszeichen wie punktförmige Epitheldefekte entstehen zum Beispiel schon durch schlechte Befeuchtung der Augenoberfläche, kleine Fremdkörper oder beim Reiben am Auge. (..) Bei aggressiveren Infektionen und ohne Behandlung können weitere Komplikationen auftreten. Durchwandern in der Folge die Keime die Hornhaut könnte es z. B. zur Einschmelzung der Hornhaut und ohne Behandlung zur Ausbildung eines Lochs, einer so genannten Perforation, kommen, aus dem Flüssigkeit von der Vorderkammer des Auges ausfließt. Auf der Innenseite des Defekts kann sich ein Teil der Regenbogenhaut anlegen, was zum vorübergehenden Verschluss und zur Vernarbung mit der Hornhaut führt. Eine weitere Ausbreitung der Erreger im Augeninneren ist sehr gefährlich und kann unbehandelt zum Verlust des Auges führen. Je nach Erkrankungsursache verläuft die beschriebene Entzündung unterschiedlich rasch, im schlimmsten Fall innerhalb von wenigen Stunden. Wegen der möglichen schwerwiegenden Komplikationen sollte eine Keratitis sehr ernst enommen und der Behandlungserfolg engmaschig kontrolliert werden.(..)

Die oberflächliche Reizung der Hornhaut führt zu Fremdkörpergefühl, Bindehautrötung und Augentränen. Infektionen der Hornhaut sind meist mit starken Schmerzen und Tränenfluss verbunden. Lichtscheu, verschwommenes Sehen und eitriges Sekret sind weitere Symptome einer schweren Infektion. Bei einer Perforation bemerkt der Patient zusätzlich eine plötzliche Sehverschlechterung und das Auge wird weich. (..)

Eine rasche Erregerbestimmung ist bei der Keratitis sehr wichtig. Dazu dient ein Abstrich von der entzündeten Hornhautstelle. Hinzu kommt gegebenenfalls die Untersuchung der zuvor getragenen Kontaktlinse und ihres Behältnisses im Labor auf infektiöse Keime. Die Bestimmung des Bakterienstammes und seiner Empfindlichkeit auf Antibiotika liegen dann nach ein paar Tagen vor. Besteht der Verdacht auf Pilz- oder Amöbeninfektion, muss zum Nachweis der Erreger nach
Tropfanästhesie ein kleiner Teil der Hornhaut abgeschabt und ins Labor geschickt werden. Bei Virusinfektionen ist die Empfindlichkeit der Hornhaut herabgesetzt. Das kann der Arzt durch Berühren der Hornhaut mit einem Härchen überprüfen. (..)

Wegen der schweren Komplikationsmöglichkeiten muss bei bakteriellen Infektionen unverzüglich intensiv mit antibiotischen Augentropfen und -salben behandelt werden, die ein breites Spektrum an Bakterien abdecken. Nach Vorliegen des Abstrichergebnisses wird die Therapie dann eventuell angepasst. Geht die Infektion nach den ersten Tagen zurück, kann man mit zusätzlichen Kortisonaugentropfen die Abheilung weiter unterstützen. Wenn die Entzündung das Augeninnere miteinbezieht und die Hornhaut bereits durch Einschmelzung geschädigt ist, kann eine stationäre Behandlung notwendig sein, um durch gezielte Therapie weitere Komplikationen wie Perforation (Durchlochung der Hornhaut) zu verhindern. Hier kann dann auch eine Injektion von Antibiotika in das Auge durchgeführt werden. Bei bereits bestehender oder drohender Perforation muss durch eine Notoperation die infizierte Hornhaut ausgeschnitten und ein Transplantat aufgenäht werden. (..)