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Sieben Personen erkunden ein detailliertes, hellbraunes Architekturmodell von Wien in einem Ausstellungsraum, wobei sich einige neugierig darüber beugen. Eine Person im Vordergrund mit blauen Handschuhen interagiert direkt mit dem Modell.
Bildinfo: In der Dauerausstellung im Wien Museum gibt es ein 3D-Tastmodell der Stadt Wien um 1400 n. Chr. © BSVWNB/Michael Schrenk

Die „Verrückte Jugend Aktion“ im Wien Museum

Besuch der Ausstellung „Winter in Wien - Vom Verschwinden einer Jahreszeit“

Am 06. Dezember 2023 eröffnete das Wien Museum nach mehrjähriger Renovierung wieder seine Türen. Nach einer umfassenden Neugestaltung setzt das Museum nicht nur auf moderne Architektur und innovative Ausstellungen, sondern auch auf Barrierefreiheit. Mit modernen, inklusiven Lösungen wird das Wien Museum so zu einem Ort, an dem Kultur für alle erlebbar wird, unabhängig von den physischen oder sensorischen Einschränkungen der Besucher:innen. Unter Einbeziehung einer Fokusgruppe von Selbstbetroffenen um Susanne Buchner-Sabathy, Veronika Mayer und Grete Waba, sowie des Experten für barrierefreies Gestalten gebauter Umwelten Richard Jäkel vom BSVWNB, wurde das Museum während der Renovierungsarbeiten, insbesondere auch hinsichtlich spezifischer Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen, zum Thema Barrierefreiheit beraten. Die Neueröffnung markiert somit einen bedeutenden Schritt in Richtung eines barrierefreien Zugangs zu Kunst und Kultur.


Das klingt doch schon mal vielversprechend, nicht wahr?! Kurzerhand (zugegebenermaßen im Rahmen längerer Vorausplanung) organisiert das Team der „Verrückten Jugend Aktion“ des BSVWNB eine Führung im Wien Museum für die Sonderausstellung „Winter in Wien - Vom Verschwinden einer Jahreszeit“ und macht sich an einem verregneten Freitagnachmittag, dem perfekten „Museumswetter“, mit sechs interessierten Teilnehmer:innen sowie drei Betreuer:innen auf den Weg in Richtung Wien Museum. Schon am Ausgang der U4 Station Karlsplatz/ Ausgang Resselpark fällt das Bodenleitsystem auf, das sich durch den gesamten Park bis zu den Türen des Wien Museums zieht - toll! In die Planung dieses Leitsystems war ebenfalls Richard Jäkel, zusammen mit der MA 28, eingebunden.

In der Eingangshalle angekommen, der nassen Kleidung bzw. den Regenschirmen entledigt und durch die Museumsführerin begrüßt, startet die Gruppe an dem 3D-Modell des Museums und dem tastbaren Plan des Erdgeschosses. Das Modell und der Plan bieten den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, das Gebäude taktil zu visualisieren und sich anhand des Plans im Erdgeschoss zu orientieren. Ein Teilnehmer meint dazu:

„Also wir haben uns jetzt den liegenden Plan angeschaut und das 3D-Modell. Und ich persönlich finde das 3D-Modell besser, weil man es wirklich rundherum angreifen kann. Man hat auch die Form des Museums im Kopf.“


Nachdem sich alle Teilnehmer:innen mit dem Modell und dem Plan vertraut gemacht haben, startet die eigentliche Führung. Mit Hilfe eines Leitsystems gelangt die Gruppe zu den Aufzügen, die sie in den 4. Stock, dem Ort der Sonderausstellung, führen. Auch die Aufzüge sind barrierefrei gestaltet. Die Ankunft der Lifte wird mittels eines Signaltons und die einzelnen Halte per Audioausgabe angekündigt. Im Innenraum der Lifte sind auf einer Seite die bebraillten Bedienknöpfe horizontal in etwa Hüfthöhe ausgeführt und auf der gegenüberliegenden Seite sind die ebenfalls bebraillten Bedienknöpfe in herkömmlicher vertikaler Ausrichtung und gewohnter Höhe angebracht.

Im 4. Stock angekommen wird die Gruppe entlang unterschiedlicher Stationen durch die Ausstellung geführt. Die Schau untersucht anhand verschiedener Themenschwerpunkte das winterliche Wien über die Jahrhunderte. Dabei wird auch immer wieder der Blick in die Gegenwart gerichtet, wobei auch die Auswirkungen des Klimawandels zum Thema gemacht werden.

Lisa Noggler-Gürtler, Kuratorin des Wien Museum, sagt dazu:

„Es ist wichtig, Nostalgie zuzulassen, sich an „DEN“ Winter in Wien zu erinnern: einen Winter, der von schneereichen Tagen, eisigen Temperaturen und fröhlichem Wintersport geprägt war. Genauso wichtig ist es aber, die rasante Veränderung durch den Klimawandel sichtbar zu machen. Beidem wird in der Ausstellung viel Raum gegeben.“

Auch in diesem Stockwerk wird ein Bodenleitsystem verwendet, eines das sich leicht lösen lässt und wiederverwendet werden kann. Für wechselnde Ausstellungen und der damit verbundenen Veränderung der Ausstellungsfläche eine innovative Lösung!


Die Museumsführerin führt die Gruppe durch Themenkomplexe wie saisonale Attraktionen, den Unterschieden zwischen Arm und Reich, aber auch Freud und Leid der Jahreszeit. Die Erläuterungen der Museumsführerin werden durch Objekte wie taktile Bilder samt der Möglichkeit einer Audiodeskription, eine Duftstation sowie Tastobjekte und auditive Elemente multisensorisch ergänzt. Werte Leser:innen: Haben Sie vielleicht schon mal die wärmespendende Kraft eines Muffs in der kalten Jahreszeit genossen oder den Schneefall in einer winterlichen Stadtkulisse anhand eines Holzschnittes ertastet? Vielleicht kennen Sie den wohligen Geruch einer winterlichen Teemischung oder wissen um die Freude einer Schlittenfahrt? All das und mehr war Teil der Sonderführung, die Schlittenfahrt ausgenommen. Immerhin war die Möglichkeit gegeben, die Beschaffenheit eines sehr alten Schlittens zu ertasten.

Zu diesen multisensorischen Möglichkeiten der Ausstellung meinte ein Teilnehmer, dass das Schöne daran sei, manche Dinge aus der Kindheitserinnerung bzw. Dinge, die man gar nicht gesehen hat, zu erleben. Es freue ihn, dass das Wien Museum das so aufbereitet habe.
Auf die Frage nach den interessantesten Ausstellungsstücken antwortet eine Teilnehmerin:

„Also für mich war am Beeindruckendsten das Modell vom Wiener Eistraum, weil das aktuell war und weil man da das große Ganze einmal mitbekommen hat. Weil wenn man selber nur am Eis ist, dann hat man als blinder Mensch nur einen kleinen Ausschnitt und man weiß eigentlich gar nicht, wie das große Ganze aussieht. Die Wege und die verschiedenen Eisflächen und alles was es dort ebenso gibt und wie es angeordnet ist.“

Zum Abschluss des Museumsbesuches findet sich die Gruppe bei dem 3D Modell der Stadt Wien um Vierzehnhundert, das im Rahmen der Dauerausstellung des Wien Museum besucht werden kann, ein. Nach ausführlicher Inspektion geht es weiter zu einer kulinarischen Stärkung und der Ausflug klingt ganz entspannt bei Speis & Trank aus.

Die „Verrückte Jugend Aktion“ im Wien Museum

Sieben Personen erkunden ein detailliertes, hellbraunes Architekturmodell von Wien in einem Ausstellungsraum, wobei sich einige neugierig darüber beugen. Eine Person im Vordergrund mit blauen Handschuhen interagiert direkt mit dem Modell.
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